Die nächsten zwei Tage gaben wir Susi Zeit sich zu erholen. Da auch der Balian Beach aufgrund der Wellen und des großen Aufkommens an Surfern in diesen zum Schwimmen nicht geeignet war, verbrachte ich meine Zeit an dem im Nebenressort befindlichen Swimmingpool und schaute den ganzen lieben Tag aufs Meer hinaus.

Über Negara ging es dann weiter nach Pemuteran. Nach unserer Erfahrung mit dem Kite Festival in Sanur wollten wir diesmal sicher gehen, dass wir auch zur richtigen Zeit nach Negara zurückkehren. Wir wollten uns nämlich unbedingt die mehr oder weniger jeden zweiten Sonntag stattfindenden Wasserbüffelrennen anschauen.

Pemuteran sollte dann unser nächstes Ziel sein, im Norden Balis gelegen endlich ein Strand der nicht den Surfern gehört. Das Dorf stellte sich als eine einzige Straße heraus, wo rechts und links Unterkünfte und Tauchschulen zu finden sind. Nachdem wir den Zimmerpreis um 100.000 und die zwei Tauchgänge um je 300.000 runtergehandelt haben, konnte wir nach der harten Arbeit beim Wellenspringen entspannen. Schwimmen und Schnorcheln auch hier leider nicht möglich...

Die YOSHI Divers bereiteten uns einen schönen Tag. Mit Harry und William aus England (kein Witz! Nur sahen sie den Prinzen leider keineswegs ähnlich) ging es nach Menjangan . Zwei schöne Tauchgänge verbrachten wir hier, sahen viele Fische und schöne Korallen. Sowohl die Tauchschule als auch den Tauchspot können wir guten Gewissens empfehlen.
Und da alles im Leben anders kommt als man geplant hat, machten wir am nächsten Tag einen kurzen Ausflug in das doch weit entfernte Denpasar. Denn ich wollte immer schon einen Zahnarzt in Indonesien besuchen. 
Mit einem abgebrochenen Zahn noch aus den Philippinen und einer neuen fehlenden weißen Plombe am Vorderzahn ging es zu der von der Botschaft empfohlenen 911 Zahnklinik. Der erste Empfangschalter, wahrscheinlich der neueste, war noch luxuriös, der zweite zu welchen ich auf der anderen Straßenseite geführt wurde, schon ein wenig in die Jahre gekommen, und das Kammerl in das ich dann von der Ärztin ins Nebengebäude geführt wurde, noch älter, jedoch sauber. Aber was solls, einfach Augen zu und durch. Das Endergebnis kann sich sehen lassen, eine Stunde später ist mein Mund um 2 weiße Plomben reicher und mein Konto um 120 AUD ärmer. (Die hauptsächlich von Australiern zur Zahnkomplettsanierung besuchte Klinik hat Preise nur in AUD.) Das ich fast ertrunken bin, weil der Bohrer einen Wasserfall in meinen Mund hineinlaufen ließ und es der Schwester nicht gelang den Sauger richtig zu positionieren und der Bohrer manchmal spürbar langsamer wurde, gefolgt von wahrscheinlich ein paar indonesischen Schimpfwörtern seitens der Ärztin, lassen wir mal vorne weg.
Weil wir schon im Süden waren, schauten wir auch noch auf einen Sprung nach Sanur, wo diesmal wirklich das Kite Festival von statten ging. Touristen waren hier rar gesät und so wurden wir selbst zur Attraktion. Wir sahen uns dann mir unseren vielen neuen Freunden die von beeindruckender Größe am Himmel schwebenden Drachen an. So wie wir es verstanden haben, baut jedes Dorf einen Drachen von 5 mal 10 Metern, diese werden dann von einer Jury nach Schönheit und Flugfähigkeit beurteilt und nach 3 Tagen ein Sieger geehrt. Die Drachen waren so groß, dass 10 Männer nötig waren, um den Drachen zum Feld zu tragen, weitere 2 trugen die Schnur und eine Schar von Kindern den Schwanz des Drachen.
Und weil Susi so gut drauf war und wir noch nicht genug Auto gefahren sind, machten wir uns auf dem Weg nach Negara. Leider waren wir nicht die Einzigen, und so brauchten wir mehr als 4 Stunden um unser Ziel zu erreichen. Am Sonntag ging es dann früh aus den Federn. Lukas ergatterte einen der begehrten Insidertipps und so machten wir uns Richtung Westen auf. Ein voller Parkplatz, viele Einheimische auf Mopeds und Büffelfladen am Boden verrieten uns dass wir richtig sind. Man stelle sich ein Wasserbüffelerennen ungefähr so vor: Man suche einen Feldweg umgeben von Reisterrassen, baue am Anfang und Ende der 2 km langen Strecke ein Plattform auf Stelzen damit die Schiedsrichter auch gut genug sehen und borge sich noch nicht wirklich gute Boxen aus und murmle die ganze Zeit leise und unverständlich irgendwas hinein. Dann lasse man noch ganz viele Leute kommen die die Rennstrecke belagern und die 2 prachtvoll geschmückten Bullen mit ihrem Jockey am Wagen hinten anfeuern und baue dazwischen noch ein paar Essensstände auf.

Es war ein einmaliges Erlebnis diese eigentlich trägen Tiere mit einer unglaublichen Geschwindigkeit vorbei rasen zu sehen. Was uns leider nicht so gefallen hat war das Antreiben einiger Jockeys die dabei mit einem Stock mit Nägeln auf die Hinterteile der Bullen schlugen, umso befriedigender jedoch die Erkenntnis, dass die schnelleren Tiere diejenigen waren die nicht geschlagen wurden.


LG Martina



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