Unsere ungeplant letzte Station in Vietnam war Hanoi.

Die erste Erkundungstour führte uns zu dem großen Hoan Kiem See, mitten in der Stadt. Die hier angeblich lebende Riesenschildkröte konnten wir leider nicht erblicken, dafür genossen wir aber ein wenig Ruhe von den lauten Straßen und den Anblick des Sees. Über eine schöne rote kitschige Brücke ging es dann auch zum Ngoc Son Tempel der sich auf einer kleinen Insel auf dem See befindet. Ob es sich um die hier ausgestellte goldene Schildkröte um den berühmtesten Bewohner des Sees handelte oder dies nur eine Statue war konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen, wir hoffen jedoch das Zweitere.

Gleich am ersten Tag mussten wir leider feststellen dass die Unfreundlichkeit der Menschen von Süd nach Nord stetig zunimmt. Von der Herzlichkeit und dem Lächeln der Asiaten war spätestens hier Nichts mehr zu spüren. Die Verkäufer bedrängten einen und ließen nicht locker, ein „Nein“ als Antwort reichte bei weitem nicht aus. Der Tourist wurde einfach umlagert und alle 10 Sekunden zum Kauf animiert, es kann ja sein dass er in der Zwischenzeit seine Meinung geändert hat.
Langsam wirklich ein wenig genervt von diesem Land flüchteten wir mit einer Tour in die Halong Bay. Da wir auch ein paar Tage auf der in der Bucht gelegenen Insel Cat Ba verbringen wollten, verbrachten wir den ganzen Tag damit, eine Tour zu suchen die nicht Cat Ba Island beinhaltete. Und wir waren erfolgreich, voller Glück buchten wir eine sich sehr schön anhörende Tour, 2 Tage schwimmen und Kajak fahren in der Halong Bay, dann absetzen auf Cat Ba Island.

Doch wie schon öfters in Vietnam, hören sich die Sachen meisten besser an als sie in Wirklichkeit sind. Der erste Blick auf das Boot ließ und an dessen Schwimmfähigkeit zweifeln und die Rettungswesten suchen. Das schöne Sonnendeck am Dach war zwar vorhanden, die Liegestühle vermissten jedoch so viele Sprossen dass nach dem Benutzen dieser ein Besuch beim Chiropraktiker nötig gewesen wäre.
Das wunderbare und reichliche Essen bestand aus einem kleinen kalten Fisch für je 6 Personen, einer Schüssel Reis und irgendeinem Gemüse. 

Und auch hier übertraf die Unfreundlichkeit der Crew alles was wir bis jetzt in Asien erlebt haben. Kein freundliches Wort, keine Begrüßung, die Aufforderung zum Zahlen der nicht inkludierten Getränke wurde mit einem Rütteln der Schulter und einem rüden “YOU PAY“ rübergebracht. Dass es eine Servicecharge für eigene Getränke gibt wurde uns erst nach dem Öffnen unserer Rotweinflasche mitgeteilt, wobei mitgeteilt der falsche Ausdruck ist. Der nette Schiffsmitarbeiter riss Lukas einfach die Flasche aus der Hand, ohne ein Wort der Erklärung. Legendär war auch das Gesicht unserer Mitreisenden, die während der Landbesuche ihr Gepäck am Boot gelassen haben und am nächsten Tag feststellen mussten dass die Crew sich ihrer Schuhe bemächtigt hat und jetzt seelenruhig in ihren Flip Flops am Boot herum stampft.

Die Krönung war jedoch die Tatsache, dass wir uns auf der falschen Tour befunden haben. Anstelle des Kajakfahrens und Schnorchelns absolvierte ich einen 2 Stunden Trek in unwegsamen Gelände mit einem Bikini, einem Kleid und Flip Flops und fürchtete diese 2 Stunden um meine Gesundheit. 
Der Tourguide auf dies angesprochen, antwortete immer nur mit der Aussage dass er ja nur der Tourguide sei. Naja, er wird ja nur dafür bezahlt um unsere Tour mit uns zu machen... Mit vereinten Kräften und all meinen hart erlernten Mediationskenntnissen war es uns nicht möglich eine Lösung mit dieser „Unfreundlichkeit in Person“ zu finden. Wir wurden eigentlich sogar vom Boot geworfen und „gebeten“ am nächsten Tag zurück nach Hanoi zu fahren, wir weigerten uns natürlich. Dass Lukas ein heißblütiger Italiener ist, ist uns allen bekannt, aber sogar mein friedliches Gemüt hielt unseren Guide nicht aus, nach viel Geschrei und Schimpfwörtern die ich noch nie in meinem Leben benutzt habe musste ich den Rückzug antreten, denn das aufsteigende Verlangen unseren Feind über Bord zu werfen wurde immer verlockender und ich war mir nicht sicher ob dieser des Schwimmen mächtig ist.

Nichts desto trotz ist die Halong Bay mit ihrer wunderbaren Kulissen ein sehenswertes Ziel, wir empfehlen jedoch allen sich in der Stadt unter Reisenden umzuhören welchen Betreiber sie empfehlen. White Cruises ist es auf jeden Fall nicht.
Die nächsten 2 Tage verbrachten wir in Ruhe bei schönem Essen und netter Begleitung spanisch polnischer Begleitung Marzena und Victor auf Cat Ba und erkundeten mit dem Moped die Gegend. Die Ruhe haben wir aber auch wirklich gebraucht.
Zurück in Hanoi nutzten wir noch unsere letzten Tage um ein wenig mehr Sightseeing zu machen. Wir entschieden uns gegen das Trekken im Norden weil wir keine Minute mehr in diesem Land bleiben wollten, die eine gesparte Woche verbringen wir lieber wo anders.

Im Hoa Lo Prison Museum blickten wir noch einmal in die dunkle und schmerzhafte Vergangenheit Vietnams während des Krieges, im Vietnamese Womens Museum erfuhren wir mehr über die Rolle der Frau im Laufe der Zeit. Im Tempel der Literatur erholten wir uns von dem Lärm der Straßen und schauten Schulabsolventen beim Feiern zu. Onkel Ho Chi Minh konnten wir leider nicht besuchen, da sich dieser derzeit auf seiner 2 monatigen Verschönerungskur in Moskau befindet, auch eine Leiche braucht ein wenig Wellness um ansehnlich zu bleiben.
Mit dem 20 Stunden Nachtbus verließen wir dann zusammen mit ein paar sehr anschmiegsamen Kakerlaken Vietnam in Richtung Laos. Jetzt kann es nur noch besser werden.


Postkartengewinnspiel

Auf den nachstehenden Lichtbildern sieht man eine Höhle. Welche Funktion hatten diese Höhlen in vergangenen Zeiten?!
Pro Person maximal drei Tipps.
Die erste Person, die im Kommentarfeld die richtige Antwort gibt erhält eine Postkarte und einen begehrten Finalplatz.

Bussi Martina
Markus (Pepsi)
11/18/2013 06:01:22 pm

Bombenbunker, Hanger für Kampfflugzeuge, Theater

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britta
11/18/2013 06:54:20 pm

Lebensmittellagerplatz
Gefängnis
für Touristen zum Schauen :)

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Das kleine Ich bin Ich
11/18/2013 07:22:41 pm

1. Lazarett/Krankenhaus/Unterstand (gilt das eh als ein Tipp, gö?)
2. religiöser Pilgerort
3. Waffenlager

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Das kleine Ich bin Ich
11/18/2013 07:46:58 pm

Sollte ich mich bei 1. für einen Begriff entscheiden müssen, nehme ich "Krankenhaus" ;-)

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Simi
11/18/2013 07:48:55 pm

Minutionslager, Bunker für Frauen und Kinder, Spionageplatz

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Kathi W.
11/18/2013 08:55:03 pm

"in vergangenen Zeiten" ist ein umfangreicher Begriff :-P ...
Gipsgewinnung
Werkshalle für Flugzeugbau
gute Luft-Bunker

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beci
11/19/2013 12:34:08 am

provisor. Schule/Uni
Massengrab
provisor. relig. Tempel

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alena o.
11/19/2013 03:29:30 am

domnívám se, že by to mohlo být místo, kde se učilo tajně, ale nevím čemu.
také by se zde mohli tajně scházet zástupci vietkongu
ale já bych se tu chodila léčit a dýchat jeskyní vzduch, jistě by léčilo i to ticho

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Blumi
11/19/2013 06:09:24 am

Kult- und Opferstätte in vorbuddhistischer Zeit ;-)
in nachbuddhistischer Zeit als Sommerrodelbahn mit Schüttelfaktor :D
in pro-amerikanischer Zeit als Inlinehockey-Platz mit Eisfeeling :-)

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sum
11/19/2013 07:06:51 am

Bergbau
bombensichere zentrale für die Kriegsführung

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Lotzi
11/19/2013 07:06:45 pm

´´the grotto´´ nach playboy mansion vorbild :-)

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the2travelmakers
11/19/2013 08:35:29 pm

liebes "das kleine ich bin ich"
Herzlichen Glückwunsch! Die Höhle war während dem Vietnamkrieg wirklich ein Krankenhaus.
Es lebten hier 14 Ärzte auf engstem Raum. Sie genossen aber den Luxus eines Kinos und sogar ein Swimmingpool war vorhanden.

Um Dir Deine Postkarte zu schicken, brauchen wir jedoch ein bisschen mehr Informationen zu deiner Person.

LG Martina und Lukas

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Das kleine Ich bin Ich
11/19/2013 08:47:32 pm

Juhuuu, Bussi an euch beide :-)

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Pepsi
11/28/2013 03:33:30 am

Walkie Talkie

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