Selbst bei der Ausreise bekamen wir an der vietnamesischen Grenze noch eine Portion „Freundlichkeit“ mit auf den Weg. Ausländer mussten für das Abstempeln des Reisepasses eine Gebühr in Höhe von USD 1 zahlen. Als wir nach einer Quittung für diese „Leistung“ fragten wollte man unsere Pässe gar nicht mehr abstempeln, obwohl diese bereits mit Geld vor den Grenzbeamten lag. Nach einigem Hin und Her erhielten wir unseren Ausreisestempel und ich schrieb dafür eine Sachverhaltsdarstellung an das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten samt Dienstnummer dieses korrupten Grenzbeamten.
Doch sobald wir in Laos waren, war die Welt wieder in Ordnung. Ein Lächeln wurde mit einem Lächeln quittiert. An der Bushaltestelle wartete ein Sammeltaxi für alle Ankommenden zu einem leistungsgerechten Preis, keiner bedrängte einen und die Sache mit der Individualdistanz funktionierte auch hier wieder.
Vientiane ist die Hauptstadt von Laos. Sie liegt am Mekong, direkt an der thailändischen Grenze. In der Stadt leben etwa 350.000 Menschen und es ist in der Tat die schnuckeligste Hauptstadt die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe (abgesehen von Vaduz, aber das zählt nicht).
Ein ausgedehnter Nachtmarkt findet jeden Abend am Flussufer des Mekong statt. Und von den zahlreichen Rooftop Bars hat man einen herrlichen Blick auf den Sonnenuntergang. Sobald es dunkel ist, kann man jedoch noch etwas ganz anderes erblicken. Auf den großen Freiflächen am Ufer sammeln sich hunderte Menschen zur gemeinsamen Gymnastik. Zwar kannten wir dieses Phänomen bereits aus China, doch erstaunlicherweise war hier die Teilnehmeranzahl höher.
Der Wat Si Saket ist der älteste Tempel in Vientian und befindet sich gegenüber dem Präsidentenpalast. Vom Präsidentenpalast gelangt man über eine große Paradestraße zum Triumphbogen. Östlich des Triumphbogens gelangt man nach einem 15- minütigen Spaziergang zum COPE Visitor Center. Der schauderhafte Einblick, wie die laotische Bevölkerung unter dem Vietnamkrieg litt und noch immer leidet wird von zahlreichen Schaubildern, Filmen und Exponaten (unter anderem Prothesen, aber auch eine Spiegelbox zur Behandlung von Phantomschmerzen), begleitet.
Westlich davon ist das touristische Zentrum gelegen, wo sich tagsüber und nachts Besucher der Stadt in zahlreichen Bars und Restaurants tummeln. Alles in Allem ziemlich überschaubar.
Vang Vieng – Capital City of Tubing
Beim Tubing wird der Passagier in einem aufgeblasenen Schlauch eines Reifens gesetzt, um auf diesem gemütlich ein Stück Fluss hinab zu pletschern. Und da selbst die schönste Landschaft nach einiger Zeit langweilig wird, gibt es entlang des Flusses Bars an denen man sich erfrischen kann. Vor einigen Jahren artete das Erfrischen leider oftmals in Komasaufen aus, was in Verbindung mit einem doch ziemlich tiefen und mit Strömungen versehenem Fluss des Öfteren zu (leider auch tödlichen) Unfällen geführt hat. Es wurden daher die meisten Bars geschlossen, sodass es jetzt nur noch zu Beginn der Strecke drei offene Bars gibt.
Wir starteten unseren Tube um 11:30 und waren tatsächlich die ersten, die sich an diesem Tag in den Fluss aufmachten und so ungestört von Partyrummel einfach gemütlich den Fluss entlang trieben.
Am nächsten Tag machten wir uns mit dem Moped auf in die „Blue Lagoon“. Einem Fleckchen Erde, das vom Flair her einem Freibad am Land ähnelt. An einem massiven Baum sind Seile befestigt mit denen man sich ins Wasser schwingen kann, zusätzlich gab es zwei Äste in unterschiedlichen Höhen von denen aus man ins Wasser springen konnte. Auf einem Staubvolleyballplatz konnte man ein bisschen dreckig werden und nach einem „Fünf Minuten Spaziergang“ durch unwegsames Gelände konnte man auch zu einer Höhlen gelangen.
Die besten Baguettes von Laos gibt es dann auch noch in Vang Vieng, jedoch waren wir von allem anderen was uns kredenzt wurde nicht allzu begeistert.
Auf all diesen Abenteuern wurden wir von Kirsty und Michael begleitet. Danke für die nette Gesellschaft.
Postkartengewinnspiel
Bei unserem Ausflug auf dem Reifen ist mir leider etwas in Verlust geraten. Ein wirklich schwerer Verlust, zumal ich diesen Gegenstand nicht einmal richtig testen konnte. Jetzt liegt er jedenfalls am Grund des Flusses und vielleicht erfreuen sich Fische daran.
Worum handelte es sich dabei?!
Der erste der im Kommentarfeld die richtige Antwort hinterlässt, bekommt eine Postkarte. Pro Person maximal drei Tipps.
LG Lukas