Manila ist überwältigend, einzigartig und unvergesslich.
Es gibt hier das beste Zimmer unserer bisherigen Reise, sogar mit kleinen Mitbewohnern damit wir uns in der Nacht nicht fürchten.
Die Menschen sind alle so hilfsbereit und wollen uns keinen Meter laufen lassen sondern lieber mit dem "trycicle" hinbringen, ein Nein nehmen sie nicht so leicht hin, denn sie sorgen sich um unser Wohlbefinden.
Überall laufen kleine Kinder herum die uns die Last vom Rücken nehmen wollen uns sich bereit erklären am besten unsere ganzen Münzen an sich zu nehmen.
Die Luft ist so frisch wie auf einem Berggipfel und die Flüsse so rein wie ein Bergbächlein. Ja, wir lieben Manila!
Jetzt mal im Ernst. Nach der doch ein wenig anstrengenden Busfahrt wollen wir nur in ein Zimmer und duschen gehen. Übermüdet wie wir sind merken wir jedoch erst später wo wir gelandet sind und sind entsetzt über dieses Drecksloch. Also schnell raus in die Stadt.
Auf der Suche nach Ruhe verschlägt es uns in den Rizal Park und später in den Manila Ocean Park wo wir von der Terrasse den Sonnenuntergang genießen.
In der Nacht lassen wir noch eine Kakerlake töten und versuchen den Rest der Nacht irgendwie zu überstehen.
Am Donnerstag wollen wir dann am Abend mit dem Nachtbus nach Banaue, leider ist dieser schon ausgebucht und so müssen wir noch einen Tag in Manila verbringen. Wir suchen uns dafür aber eine nette Unterkunft und gehen den Dreck der vorhergehenden Nacht im Swimmingpool abwaschen. Vom Pool aus sieht Manila auch nur halb so schlimm aus.
Am Nachmittag wagen wir und dann wieder in den Stadtjungle und spazieren von unserem Ruhepol, dem Rizalpark nach Intramuros, der Stadt in Mauern. Einer, ursprünglich im 16. Jahrhundert errichteten Stadt, die mit Mauern und einem Wassergraben umgeben wurde um sie vor Angreifern zu schützen, in der jedoch nur Spanier leben durften. Die Anlage wurde im 2. Weltkrieg öfters bombardiert und ist noch nicht komplett renoviert. Da das Fort Santiago jedoch zu hatte, machten wir uns wieder auf dem Nachhauseweg zum heiß ersehnten Pool, denn es ist schon sehr heiß hier!
Am Freitag ging es dann durch Chinatown Richtung Fort Santiago, der Verteidigungsanlage von Intramuros mit ihren unterirdischen Kerkerzellen, in denen bei Hochwasser viele Gefangene um ihr Leben kamen. Am Abend kehrten wir noch im nahegelegen Einkaufszentrum ein um was zwischen die Zähne zu bekommen und uns mit Vorräten für die 10 stündige Nachtbusfahrt nach Banaue einzudecken.
Wir haben zwar gewusst, dass es im Bus kalt sein wird, wir waren jedoch nicht auf sibirische minus 30 Grad vorbereitet. Mit Pullover, Schal und Decke waren wir dem Erfrierungstod trotzdem sehr nahe.
Der Höhepunkt unseres Manilaaufenthaltes war der Chinese Cementery, und zwar jetzt ohne Ironie. Begleitet von einem Grabpfleger schlenderten wir durch diesen für uns so besonderen Ort. Die chinesische Bevölkerungsgruppe setzt ihre Verstorbenen ein wenig anders zur Ruhe als wir. Sie errichten Grabstätten in der Form von Häusern. Rechts und links außen ein kleiner Schrein zum Vertreiben der bösen Geister, drinnen zwei große Steinsärge für Ehemann und Ehefrau. Wenn einer von beiden noch nicht das Zeitliche gesegnet hat ist an Stelle von seinem Namen, den Geburts- und Sterbedaten, sowie den Namen der Kinder, nur ein rotes Schild über dem Sarg aufgehängt. Und all diese tollen Grabhäuser haben eine Toilette und eine Dusche für die Familie. Die wirklich reichen Familien leisten sich sogar eine Klimaanlage. Und auch ein Grabbesuch läuft ein wenig anders ab als wir ihn kennen. Die Familie trifft sich am Grab und spielt Backgammon – macht ein Picknick. Und zu Allerheiligen geht dann richtig dann richtig die Post. Da wird dann nicht nur getrunken, sondern auch Karaoke gesungen und bis in die Nacht gefeiert.

lg Martina

PS: Das Postkartenrätsel der Woche 2 ist noch nicht gelöst, der nächste Tipp aber online. Und jetzt ist es wirklich leicht zu erraten. :-)
 



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