Nach einem kurzen Zwischenstopp in Kuala Lumpur landeten wir in Vietnam. Wir starteten unsere Erkundungstour im Süden des Landes in der Stadt die nach DEM Präsidenten Vietnams benannt ist - Ho Chi Min City – auch bekannt unter dem alten Namen Saigon. 

Das traurige an Vietnam ist, dass das Land weitgehend noch immer vom Krieg geprägt ist und abgesehen von wenigen erhaltenen Kirchen und historischen Gebäuden die kulturellen Akzente eher auf der Aufarbeitung und Dokumentation dessen liegt, was sich hier in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgespielt hat.

Es ist daher nicht allzu überraschend, dass wir uns das Kriegsmuseum anschauten und auch einen Ausflug zu den Cu Chi Tunneln machten. Auf drei Ebenen wurde wurde hier zu Kriegszeiten ein unterirdisches Tunnelsystem errichtet, von welchem aus Angriffe geführt wurden. Die Tunnel dienten zusätzlich als Wohnraum, Feldlazarett, Lagerräumlichkeiten und selbst gekocht wurde unterirdisch. 

An sehenswerten Gebäuden gibt es in Saigon auch den Reunification Palace, den kleinen Notre Dame und ein schmuckes Postgebäude aus Kolonialzeit.

Südlich von Ho Chi Minh City mündet der Mekong in mehreren Strömen ins Südchinesiche Meer und bildet ein riesiges Fluss Delta das von zahlreichen Inseln geprägt ist. Die Population und Vegetation ist beeindruckend. Genauso wie die Anpassungsfähigkeit der Menschen. Da es in der Regenzeit oft zu Überschwemmungen kommt, wurden schwimmende Märkte eingerichtet, auf welchen Schiffe von überall entlang des Mekong ihre Waren an einem Ort feilbieten. Die von uns gebuchte Tour beinhaltete auch den Besuch von Reispapierfabriken, Coconut Candy Manufakturen und zahlreichem mehr. Das war zwar nett, erinnerte jedoch mehr an Kaffeefahrten für österreichische Pensionisten und auch mit dem gebuchten Home Stay waren wir nicht glücklich. Insbesondere weil der Home Stay eine Bungalowanlage war und wir uns die freundliche vietnamesische Hostfamilie mit 50 anderen Touristen teilen mussten. Auch die Ratte die sich während unserer kurzen Abwesenheit in unserem Zimmer eingenistet hat machte den Aufenthalt nicht besser. Aber vielleicht haben wir auch aus Versehen den „Rat Home Stay“ gebucht. Der englischsprachige Guide und seine „topmoderne“ Tonanlage verursachten nicht nur Tinitus auch die Verständlichkeit war nicht gegeben, sodass wir, wie auch alle anderen während zwei Tagen nur die Wörter „Coconut“ und „Fish“ verstanden haben. Alles andere konnten wir nur vermuten. 

Nach dieser Enttäuschung verließen wir Saigon Richtung Norden, in der Hoffnung es würde besser werden. 

Postkartengewinnspiel

Auf dem Weg zu den Cu Chi Tunneln blieb unser Autobus an einem Ort stehen, wo schwachen leichtgläubigen Touristen Souvenirs zu überteuerten Preisen verkauft wurden. Da ich keine Lust auf eine derartige Verkaufsveranstaltung hatte, erkundete ich in der Zwischenzeit die nähere Umgebung und bin dabei auf das hier gestoßen.

Derjenige, der im Kommentarfeld als Erster errät um was es sich dabei handelt, gewinnt eine Postkarte. Pro Person bitte maximal drei Tipps. 

ACHTUNG! NEU!

Aufgrund der schwachen Beteiligung in den letzten Postkartengewinnspielen und weil wir nicht nachtragend sind, haben wir uns etwas für euch überlegt.

Alle Gewinner eines Postkartengewinnspiels qualifizieren sich automatisch für das große Finale in Wien (Jänner 2014 – genauer Termin wird noch bekannt gegeben). Dort gibt es dann tolle Sachpreise zu gewinnen. Wir tüfteln derzeit schon an spannenden nervenzerreibenden Wissens- und Geschicklichkeitsspielen für euch! Je mehr Postkarten man gewonnen hat, desto größer ist der Vorteil in den ersten Runden.

LG Lukas 

 
So meine Lieben,

wenn ich ehrlich bin, waren wir schon sehr enttäuscht über die minimale Beteiligung an unserem letzten Postkartengewinnspiel. Uns ist schon klar, dass diesmal mehr Einsatz erwartet wurde als ein neues Browser-Fenster aufzumachen und Dr. Google um Rat zu fragen. Wir haben aber versucht uns etwas Lustiges und anderes für Euch zu überlegen. Und es hat einfach so gut zu unseren Erlebnissen in China gepasst.

Wir freuen uns aber eine Postkarte an die Judit zu schicken, unsere erste Einsenderin.
Die zweite Postkarte macht sich auf den Weg zu unserem zweitem Teilnehmer, Gerald.

Glückwünsch!

LG Martina
 
Tereece und Anton haben wir in Malaysia kennengelernt und sogleich Freundschaft mit ihnen geschlossen. Da die beiden in Shanghai leben und Shanghai lächerliche 1300 km von Peking entfernt ist, beschlossen wir sie zu besuchen. Abgesehen davon wollten wir ihnen unbedingt zu ihrer Verlobung gratulieren.

Wie überwindet man am Besten eine solche Distanz, wenn man nicht fliegen will?
Wir steigen in den modernen Hochgeschwindigkeitszug in Peking und steigen 4 Stunden später an unserem Ziel – Shanghai - aus. Mit 306 km/h raste die Landschaft an unserem Fenster vorbei und im Inneren merkte man nichts von dieser "Höllengeschwindigkeit".

Shanghai empfing uns nicht mit offenen Armen, sondern mit, für Shanghai so untypischen, drei Tagen Dauerregen und Wind. Da es trotz Schirm und Regenjacke unmöglich war, fünf Minuten trocken zu überstehen, hielten wir und die meiste Zeit im Warmen und Trockenen auf.
Dafür genossen wir ein letztes Mal die wunderbare chinesische Küche und ließen und von Tereece und Anton in zwei vorzügliche Restaurants entführen.

Das schöne Shanghai von dem Anton so schwärmte konnten wir leider nicht sehen, jedoch ein Grund mehr sie noch einmal zu besuchen.
Unser erster Eindruck von Shanghai waren leere Strassen (die Chinesen verabscheuen offensichtlich Regen und weigern sich nur einen Fuß vor die Tür zu setzen wenn es nicht sein muss) und ein paar Junkies unter der Brücke die gerade dabei waren sich einen "Schuss" zu setzen.

China wird aber so oder so wohl das Lieblingsland unserer Reise bleiben, da so viel anders als alles was wir bis jetzt gesehen haben.
Wir waren umgeben von freundlichen Menschen die uns weder etwas verkaufen wollten noch uns übers Ohr hauen wollten, sondern uns einfach nur kennenlernen wollten und selbstverständlich Fotos mit uns machen wollten.
Wir waren umgeben von einer beeindruckenden Naturkulisse die kein Photoshop der Welt so hinbekommen könnte.
Wir waren umgeben von wunderbaren uns unbekannten Düften und Geschmäckern, die bei jedem Biss in diese einfachen aber fabelhaften chinesichen Speisen eine Gechmacksexplosion uns unseren Mündern entfachte.

China... Wir werden dich vermissen!


LG Martina
 
Nun haben auch wir es endlich in die Hauptstadt der Volksrepublik China geschafft. Hier empfing uns die Kleinigkeit von 20 Millionen Einwohnern mit offenen Armen... Nunja, beinahe... Da wir uns immer die Orte anschauen wo „die Party abgeht“ haben wir uns den Besuch Pekings für den chinesischen Nationalfeiertag aufgespart, zu welchem „ganz China“ Urlaub hat und ratet einmal was die lieben Chinesen dann machen?! Korrekt! Sie fahren nach Peking. Unsere gebuchte (und bereits bezahlte) Unterkunft wollte uns mangels vorhandener Kapazitäten nicht aufnehmen und es erforderte viel Fingerspitzengefühl, Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft den Damen und Herren klar zu machen, dass sie uns eine adäquate Ersatzunterkunft zu organisieren haben. Am Ende wurde selbst das Taxi zu dieser vom Hotel übernommen. Unsere neue Heimat war toll, vor allem wegen der netten Damen an der Rezeption (dazu später mehr) und dem vorhandenen Tischfussballtisch!!!
Zurück zu der überbevölkerten Hauptstadt. Angesichts der bevorstehenden chinesischen Urlaubssituation entschlossen wir uns dazu die beiden Hauptattraktion vorab zu erledigen.

The Great Wall

Wir düsten mit dem öffentlichen Bus zweieinhalb Stunden lang nach Mutianyu um uns dieses überwältigende größte Bauwerk der Welt anzusehen. Es ist unvorstellbar wie sich dieser steinerne Strang schier unendlich durch dicht bewaldetes Gelände schlingelt und trotzdem das Gefühl vermittelt er würde genau dort hingehören. Bauen mit der Natur und gegen den Feind. Der Bau der Mauer am jeweils höchsten (Scheitel-)Punkt hat zwar den Vorteil einer phänomenalen Aussicht, vorausgesetzt es ist nicht neblig wie bei uns, jedoch den Nachteil, dass jede Steigung die Baumeister zum Bau von Treppen zwang.

Daher ist das Erkunden der Mauer ziemlich anstrengend, was nicht allen Beteiligten behagte. Da bereits der Weg zur Mauer hinauf ziemlich viel Zeit in Anspruch nahm und auch nicht knieschonend war, wählten wir den Express Abgang mittels Sommerrodelbahn.



Die Verbotene Stadt

Während früher jedes unerlaubte Betreten mit dem Tode bestraft wurde kann man sich als Tourist dieses Recht ganz gemütlich am Ticketschalter erkaufen. Sobald man die Pforten passiert hat erstrecken sich zahlreiche Paläste, Wohnräume, Zeremonienräume und sogar die königliche Bogenhalle vor einem. Harmonie spielte für die chinesischen Kaiser eine wichtige Rolle und so tragen die herausragendsten und ranghöchsten Gebäude immer auch das Wort Harmonie in ihrem Namen. Die Verbotene Stadt war Wohnraum, Kommandozentrale, Festsaal und vieles mehr. Und da es im Land der Mitte doch nicht immer ganz harmonisch zuging, verfügt die Verbotene Stadt auch über entsprechende Befestigungsanlagen. Obwohl bereits knapp 600 Jahre alt und zahlreiche Epochen und Konflikte erlebt, hat die Verbotene Stadt all diese Ereignisse auch – wie durch ein Wunder - unbeschadet überlebt.

Tian'anmen-Platz und die meistbesuchte und bestbewachte Leiche der Welt

Der größte befestigte Platz der Welt befindet sich südlich der Verbotenen Stadt. Der Tian'anmen-Platz ist rießig! Um ihn zu betreten muss man eine Sicherheitsschleuse passieren und auch das verlassen ist nur unter den wachsamen Augen der Polizei möglich. Das größte Gebäude auf dem Platz selbst beinhaltet die Leiche eines chinesischen „Volkshelden“. Täglich strömen hundert Tausende Chinesen um die Leiche ihres verblichenen Diktators Mao Zedong zu sehen. Auch wir warteten geduldig in der ewig langen Schlage um dann fünf Sekunden einen toten Tyrannen anzusehen. Fotos sind nicht gestattet und vor dem Betreten muss man sämtliche Taschen abgeben und es sind Hundertschaften von Militärs, Polizisten und Freiwilligen damit beschäftigt für entsprechende Ordnung zu sorgen. 

Mit den wichtigen Sehenswürdigkeiten hat uns auch das schlechte Wetter verlassen und nach einem starken Regenguss hatten wir dann tatsächlich auch für zwei Tage außergewöhnlichen Sonnenschein. Als wir unsere Fotos mit blauem Himmel über Peking herzeigten, beschuldigten uns einige Personen der Hexerei, andere gratulierten uns zu unseren Photoshopfähigkeiten. 

Das tolle Wetter nutzten wir um uns den Sommerpalast, Lama Tempel und den Himmelstempel anzusehen. Der Sommerpalast war derart überfüllt, dass man sich wie an einem Samstag Abend am Donauinselfest im dichtesten Gedränge fühlte. An der Ubahnstation sind die Bediensteten nicht damit nachgekommen, die von den elektronischen Schranken eingezogenen Einwegfahrscheine fortlaufend zu entleeren. 

Peking Ente

Kulinarisch muss bei einem Aufenthalt in Peking natürlich auch jene Speise probiert werden, für welche die Stadt berühmt ist. Unsere Peking Ente genossen wir im Beijing Dadong Roast Duck Restaurant. Geschmacklich ein Traum enttäuschte nur die Größe der Portion ein wenig. Aber an so einer Ente ist eben nicht allzu viel dran. 

Underwear Dumpling Party

Wie bereits erwähnt bin ich den Rezeptionistinnen so lange auf die Nerven gegangen, bis Sie das von ihnen abgegebene Versprechen vom ersten Abend auch tatsächlich erfüllt haben. Irgendwie wurde mir in einem schwachen Moment eine Dumpling Party versprochen und auf dieser beharrte ich dann auch. Zwei superreizende Chinesinen weihten uns in das Geheimnis der Produktion von Teigtaschen ein. Sie taten dies in ihrer Freizeit und ausschließlich für uns. Noch einmal ein herzliches Dankeschön an das Team von Home Hostel insbesondere einer jungen Dame namens Susi. Die Namensgebung kam durch meine unsachgemäße Produktion von Teigtaschen zustande, die unsere beiden Instrukteurinnen eher an die Form von Unterwäsche erinnerte. 

Auch sonst gab es einige nette kulinarische Besonderheiten zu betrachten. 



Postkartengewinnspiel

Auf dem Gelände der Verbotenen Stadt steht eine Gerätschaft die heutzutage an einem durchschnittlichen Tag in Peking nicht zu gebrauchen ist und mittlerweile auch ziemlich unmodisch, unpraktisch und ungenau ist.

Wovon ist die Rede?

Der erste, der die richtige Antwort als Kommentar postet erhält eine Postkarte. Pro Person bitte nicht mehr als drei Tipps. Danke

LG Lukas

 
Mit dem nächsten Nachtzug ging es schnurstracks nach Pingyao, einer Stadt mit einem wunderschönen alten Altstadtkern. Wenn man an das alte China denkt, kommen einem enge Gassen, rote Lampions und Chinesen auf Fahrrädern in den Sinn, und genau das ist Pingyao. Eine der wenigen noch wirklich alten Stadtteile in China, umgeben von einer schönen alten Stadtmauer, voller kleiner Souvenierläden und schöner Hotels. Auch unser Zimmer war etwas Besonderes, mit einem riesigen Plateau als Bett und schöner Deko. Nur gibt es nach 12 Stunden nicht wirklich viel mehr zu sehen und so zog es uns am nächsten Tag nach Datong, einer großen Industriestadt die für ihren Kohleabbau berühmt ist.

Und Datong war surreal. Noch nie haben wir so etwas erlebt. 
Am Abend angekommen, fühlte sich alles noch so normal an. Wie üblich bestellten wir unser Essen mit Händen und Füßen, China ist wie 24 Stunden am Tag Activity spielen. 
Die mehr als 1500 Jahre alten Yungang Grotten sind ein beliebtes Ausflugsziel bei den Chinesen, 45 der 252 in Sandstein geschlagenen Grotten voller Buddha Statuen können besichtigt werden.
Diese waren auch das Ziel zweier offensichtlich berühmter Personen, denn wir sind uns sicher dass von diesem Pärchen mehr Fotos gemacht wurden als von jeder anderen Grottenstatue. Jedes mal wenn diese armen Individuen ihren Schritt verlangsamten um sich etwas genauer anzusehen oder es auch nur wagten, sich kurz hinzusetzen um ein wenig zu rasten, wurden sie von den vorbeigehenden Massen erkannt. Der gebildete Chinese verfällt jedoch nicht in Extase und fängt ein Kreischkonzert an, Nein! Der gebildete Chinese stellt sich an. Nämlich in der Warteschlange, die bereits zehn andere Chinesen gebildet haben und wartet geduldig bis er an der Reihe ist um auch ein Foto mit den beiden Stars zu machen.
Und die beiden scheuten auch keine Gefahr, kleine und große, dünne und dicke chinesiche Kinder wurden auf den Arm genommen und es wurde geduldig in die 50 ringsum verteilten Kameras gelächelt, die tickende Zeitbombe, alias Kind ohne Windel das hoffentlich nicht gerade sein Geschäft erledigen muss, eng an sich gepresst.
Um dem Trubel zu entkommen flüchteten unsere beiden Superstars in die gegenüberliegende Kohlemine mit einem Park und einem Museum. Und hier zahlte sich ihr Starstatus endlich aus, sie mussten nicht wie die anderen Normalos in der Schlange stehen und ein Ticket erwerben, Nein! Sie wurden mit einem Lächeln kostenlos hineingewunken :-)
Postkartengewinnspiel

Nach unserer spaßigen Erfahrung in China dachten wir uns, dass auch ihr so etwas erleben sollt. Folgende Aufgabe gibt es daher zu bewältigen, und um eines Vorauszuschicken, diesmal gibt es zwei Postkarten zu gewinnen.

Aufgabenstellung:
  1. Zu einer Sehenswürdigkeit gehen.

  2. Eine asiatische Touristengruppe finden (Mindestens 2 Personen).

  3. Ein Foto mit ihnen vor dieser Sehenswürdigkeit machen.

Die erste Postkarte gewinnt derjenige, der uns als erster ein derartiges Foto an unsere Emailadresse schickt ([email protected]). Die zweite Postkarte geht an diejenige Person, die uns bis zum 27.10.2013 (23:59 GMT+1) das beste/schrillste/ originellste derartige Foto schickt.

Viel Spaß beim Reisegruppen crashen!


LG Martina 
 
Soldat der Terracotta Armee beim Planken ;-) 
LG Lukas
 

Stadtmauern und Wildganspagoden

Wieder ganz auf uns alleine gestellt fuhren wir mit einem verspätungsfreien Nachtzug von Chengdu nach Xian. Auf dem Bahnhof von Chengdu zeigte sich erneut, dass in China jeder Tourist gewissermaßen ein VIP ist und anstatt uns mit allen anderen Passagieren anstellen zu müssen lotste uns ein Schaffner vor allen anderen bis zu unserem Waggon, damit wir in Ruhe und frei von chinesischem chaotischen Gedränge unsere Schlafplätze beziehen konnten. 

Gleich beim Aussteigen in Xian sahen wir bereits das erste Highlight dieser Stadt. Gegenüber vom Bahnhof erhob sich die Stadtmauer Xians. Zwar wurde der Teil direkt beim Bahnhof einst abgerissen und erst im Zuge der Renovierungsarbeiten wieder aufgebaut, dennoch ist die mehr als 13 km lange Stadtmauer rund um den Stadtkern ein großartiges Zeugnis mittelalterlicher Wehrhaftigkeit. Die schönste und effektivste Art und Weise die Mauer zu erkunden ist mit dem Fahrrad. Zwar holpert und poltert es auf der Mauer ziemlich, doch hält dies den Durchschnittstouristen zumindest von Raserei und Geschwindigkeitsrausch ab. Die gesamte Mauer kann gemütlich in 90 Minuten bewältigt werden und an diese Zeitvorgabe sollte man sich auch halten, da die Fahrradmiete mit 100 Minuten begrenzt ist und dann wird es richtig teuer ;-)

BREAKING NEWS

In China ist gerade ein Fahrrad umgefallen. 
Die traurige Wahrheit ist, dass in China jährlich Milliarden von Fahrrädern umfallen. Die chinesische Regierung ist sich dieser Problematik zwar bewusst, hat es jedoch bislang verabsäumt eine Lösung dieses schwerwiegenden Problems zu suchen. Führende Wissenschaftler machen Erdanziehungskraft und Gravitation für dieses Phänomen verantwortlich. 

Innerhalb der Stadtmauern

Innerhalb der Stadtmauer gibt es eine große Moschee, den Glocken- und den Trommelturm und mittlerweile zahlreiche moderne Hotels, Einkaufszentren und Bankengebäude. Eine Einkaufsstraße mit vielen Essensständen gibt es nordwestlich vom Glockenturm. Aufgrund einer größeren muslimischen Minderheit gibt es hier auch köstliches Kebab und andere Halal Speisen. 

Südlich der Stadtmauern befinden sich die beiden Wildganspagoden. Wobei bei der Namensgebung extrem viel Kreativität an den Tag gelegt wurde, denn die kleine Wildganspagode heißt „Kleine Wildganspagode“ und die größere heißt „Große Wildganspagode“. 

 Sehenswert ist auch das Geschichtsmuseum der Provinz Shaanxi wo es für uns auch bereits einzelne Exemplare unseres nächsten Chinahighlights zu sehen gab.

Verstaubte Riesengartenzwerge 
(auch bekannt als Terrakotta Armee) 

Wenn man als wichtiger Herrscher dahinscheidet will man selbstverständlich seine letzte Ruhestätte gut beschützt wissen, doch kann man es auch wie in diesem Fall mit dem Schutz übertreiben. Wohl mehr zum Angeben ließ Kaiser Qín Shihuángdí eine Armee an Tonsoldaten anfertigen, die seine Grabstätte bewachen sollten. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass jeder einzelne Soldat ein Einzelstück ist. Jedes Gesicht, jede Körperhaltung ist anders und die Detailtreue ist ergreifend. Bei genauerer Betrachtung kann man bei einem knieenden Bogenschützen sogar das Profil seiner Schuhe ausmachen. Die Tonsoldaten waren ursprünglich auch mit Naturfarben bemalt. Dummerweise reagierten die Farben mit der Luft, sodass die jetzt ausgegrabenen und ausgestellten Figuren nichts mehr von der Farbenpracht früherer Zeit an sich haben. Nur teilweise kann man erahnen oder auf Lichtbildern ersehen, wie die Tonsoldaten unmittelbar nach ihrer Ausgrabung aussahen. Aufgrund dieser Problematik hat man mittlerweile auch aufgehört weitere Soldaten auszugraben. Insgesamt machen die in Reih und Glied aufgestellten stillen leblosen Wächter eher einen verstaubten Eindruck. Der Zufallsfund einiger Bauern ist nun wohl einer der größten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten Chinas. Hätten diese 1974 keinen Brunnen bauen wollen, wäre dieser Schatz wohl noch immer unter der Erde versteckt. 

Postkartengewinnspiel

Auch unter den Soldaten der Terrakotta Armee gibt es wilde Hunde. Das eine Exemplar das wir bei dieser Tätigkeit beobachtet haben, kann somit mit Hugh Hefner und Armin Wolf in einem Atemzug genannt werden.

Von was ist denn in diesem Fall die Rede?


Eure kreativen Antworten bitte in das Kommentarfeld schreiben. Die erste richtige Antwort erhält eine Postkarte. Pro Person sind maximal drei Antworten erlaubt. Sollte es zu schwer sein und sollte ich euch mit Tipps weiterhelfen müssen, erhalten alle selbstverständlich drei neue Versuche.

LG Lukas
 
Nun konnte das Abenteuer China beginnen. Mit dem Reiseführer am Handy, einem Kompass und der Übersetzungsapp ausgestattet ging es los. 

Als Erstes ging es zum buddhistischen Wenshu Kloster, das von einer großen Gartenanlage umgeben ist. Viel Platz, nicht so viele Menschen, viele rote Lampions und schöne geschwungene Dächer.

Das nächste Ziel war dann der Tempel der grünen Ziegen. Eine Ziege haben wir zwar gefunden, nur wirklich grün war sie nicht. Und weil es sich so gehört, haben auch wir ganz brav ihren Rücken gekrault. Was es bringen soll haben wir nicht erfahren, wir warten noch auf den positiven Effekt. 

Und auch den Tian Fu Platz mit der übergroßen Statue von Mao konnten wir uns nicht entgehen lassen. Sehr irritierend fanden wir die Haltung der Statue, da die ausgestreckte Hand des Diktators doch sehr an einen bei uns sehr verpönten Gruß erinnerte.

Am Abend trafen wir dann auch auf den Hauptgrund unseres Besuches in Chengdu, auf Marco. Zusammen erkundeten wir die Jinli Fußgängerzone und verbrachten einen schönen Abend.


Der Freitag war dann ganz unserem Highlight in Chengdu gewidmet, den Pandas. Leider hat es ein wenig gedauert bis wir den Weg zu ihnen fanden, denn der von uns angestrebte Touristenbus wurde abgeschafft und die Suche nach einem anderen Bus scheiterte daran dass meine motivierte Reisebegleitung mit der Übersetzungsapp nach KOALAS und nicht nach PANDAS fragte. Was auch erklären würde wieso uns alle entweder verwirrt angeschaut haben oder in den Zoo geschickt haben. 

Am Abend wurde dann mit Marco HOT POT geschlemmert, das chinesiche Pendant zu Fondue. Man nehme einen Topf, gieße scharfe Soße hinein und werfe verschiedenes an Gemüse und Fleisch hinein. Und weil dies ja noch nicht fett genug ist, nehme man eine Schale mit Erdnussöl, füge Knoblauch und Koriander dazu und tunke die gegarten Stücke ein. Lecker, dreckig, ungesund.

Ein Besuch beim großen Buddha in Leshan konnte natürlich auch nicht auf unserer To-Do Liste fehlen. Der 71 Meter hohe Buddha wurde vor mehr als 1300 Jahren in den Berg hinein gemeißelt um die Wassergötter des zu seinen Füßen fließenden Flusses zu beruhigen, da dieser vielen Bootsmännern das Leben nahm. Nur das Ohr der Buddhas ist 8 Meter lang, seine Schultern 28 Meter breit.
Unvergesslich wird aber unser Ausflug nach Westsichuan bleiben. 8 Stunden mit dem Bus von Chengdu entfernt liegt Kangding, eine kleine Stadt mit einer halben Million Einwohner, im tibetischem Teil Chinas/im chinesichen Teil Tibets (je nachdem welche Seite gefragt wird). Die Landschaft hier war eine der schönsten die wir je gesehen haben. Und wie erkundet man die Gegend am besten? Natürlich CHINASTYLE. Und wie funktioniert Chinastyle? Ganz einfach: Man buche eine Tour in der Jugendherberge, warte in der Früh geduldig auf seinen Fahrer in der Hoffnung dass dieser auftaucht. Man werde dann als einziger Tourist mit einem tibetischen, nicht english sprechenden Fahrer und vier Chinesen in ein Auto gesteckt und los geht´s. Der Verlauf des Tages sieht dass so aus: Fahren, Aussteigen, Fotos machen, Weiterfahren, Aussteigen, Fotos machen, Weiterfahren.....
Hätten wir nicht auch das Innerer eines Tempels besucht, wären wir nie mehr als 50 Meter vom Auto entfernt gewesen. Der Ausflug hat sich aber ausgezahlt, alleine hätten wir diese schönen Ecken nicht gefunden. Und wenn wir ehrlich sind, wären wir zu viel mehr auch nicht in der Lage gewesen.

Denn wie ihr unseren Schneefotos entnehmen könnt, waren wir ziemlich hoch in den Bergen. Innerhalb von zwei Tagen haben wir mehrere tausend Höhenmeter überwunden und unser Körper war noch nicht ganz daran gewöhnt. So brachte uns schon der kurze Weg hinter den nächsten Busch außer Atem.
Und hier kommt auch unser Postkartengewinnspiel:
Wie hoch war der höchste Punkt unseres Ausfluges aus Kangding?
Wer bis Sonntag 23:59 (GMT+1) der tatsächlichen Zahl am nähesten ist bekommt eine Postkarte von uns.

LG Martina




 
Der Spieler ist müde, verwirrt, irritiert und beschämt, die Hälfte seines Hab und Gutes hat er bereits verspielt und hat nun die einzig richtige Entscheidung getroffen... „Weg von hier!“ Doch angesichts des labyrinthartigen Aufbaues und dem Fehlen an Orientierungspunkten gelingt es ihm nicht so recht den Ausgang zu finden. Er weiß weder wie spät es ist, noch in welchem Casino er ist und wie er es von hier zur Fähre schaffen soll, weiß er auch nicht. Als er sich endlich zu dem Ausgang vorgekämpft hat, stellt er fest, dass es mitten in der Nacht ist. Ein kalter Wind bläst ihm am Busbahnhof entgegen von dem aus die Gratis Shuttle Busse zur Fährstation fahren. Doch erst in einer Stunde. Er kauert sich daher in eine Ecke und schläft ein. Geweckt von dem lauten Geräusch des Dieselmotors steigt er schnell in den vor ihm stehenden Bus ein. Der Schlaf hat ihm gut getan, der Spieler kann wieder klar denken. Er versucht die letzten Stunden zu analysieren und entdeckt zahlreiche Fehler in seiner Taktik. Die Fahrt zur Fähre dauert zwanzig Minuten. Und als er aus dem Bus aussteigt, strömen zahlreiche glückliche fröhliche Menschen in den Bus, die auch ihr Glück versuchen wollen in den Spielhöllen der Stadt. Doch wie sollen sie es schaffen, wenn selbst er mit seinem beinahe perfekten System gescheitert ist?! Sollte er ihnen nicht zeigen wie es geht, nun als er auf der Busfahrt sein System optimierte und es „todsicher“ gemacht hat?! Der Bus hat noch einen Restplatz... Und so steigt unser Spieler wieder ein um die Hälfte seines Vermögens zurück zu gewinnen oder (was wahrscheinlicher ist) auch noch die andere Hälfte zu verspielen. 
I don´t care how smart or how crazy you are, i´m just afraid you will leave too early. 
Wir haben uns in Macao viele Casinos angesehen. Dieser Glücksspieltourismus entkoppelt von einem ausgeprägten Spieltrieb war wirklich amüsant. Unter anderem waren wir im Ponte 16, Sands, Venetien, Grand Lisboa, MGM, Wynn und vielen mehr. Innerhalb der Casinos, wo das Fotografieren leider nicht gestattet war, reiht sich ein Spieltisch an den nächsten und die freundlichen Croupiers laden einen mit einem Lächeln auf den Lippen und einer typischen Handbewegung dazu ein zu Spielen. Sonnenlicht gibt es keines. Außen leuchtet und glitzert das pompöse Gebäude und versucht einen in den Irrglauben zu versetzen hier Reichtum und Wohlstand finden zu können.
Glückspiel ist weder in Hongkong noch in Festlandchina legal, doch dummerweise haben die Chinesen einen Hang zum Glückspiel und wollen diesen klarerweise irgendwo ausleben. Dies führt dazu, dass am Wochenende die Casinos von Macao zum Bersten voll mit reichen und neureichen Chinesen sind, die nur eines im Kopf haben - „Spielen spielen spielen“. 
Wir selbst haben uns auch versucht, jedoch mit entsprechenden Einsätzen und an für uns bekannten Spielen. So spielten wir „Black Jack“ und „Jacks or better“ am Automaten und hatten auch für einige Zeit ziemlich viel Spaß! Anfangs schafften wir es noch unseren Spieleinsatz von 2 Euro zu verdreifachen, ehe wir dann alles verspielten und beide mit einer neutralen Bilanz die Spielhallen wieder verließen. 
Abseits von Geld, Glitzer und Gewinnchance hat Macao auch ein ganz anderes Gesicht. Einst Handelsposten und Kolonie der Portugiesen, nun Sonderverwaltungszone Macao der Volksrepublik China, merkt man dem Städtchen den europäischen Einfluss stark an. Die Hauptattraktion der Stadt sind wohl die Ruinen von St. Paul. Eine Kirche, die durch ein Feuer zerstört wurde und lediglich die markante Frontmauer am Ende einer langen Treppe erhalten blieb. Doch anhand dieser Mauer ist erkennbar, wie in Macao die europäischen und die asiatischen Stilrichtungen harmonierten und fusionierten. 
Neben den vielen westlich geprägten Kirchen (St. Lawrence, St. Anthony) samt Bibliotheken, Klöstern und Theatersälen gibt es auch eine Vielzahl von Tempeln (Ma Kok Miu, Na Tcha Temple) die es zu besichtigen lohnt. Am besten geht man die Strecken zu Fuss. Solange man nicht auf die Nebeninsel Taipa fährt ist alle bequem per pedes zu erreichen. Meine persönliche Empfehlung ist das Mandarin House, dass mich ob seiner Verschmelzung von verschiedenen architektonischen Einflüssen und zahlreichen witzigen Gimmicks am meisten begeistert hat. 
Nicht unerwähnt dürfen auch die pompösen Bauten am Senatsplatz, sowie der Senatsplatz selbst.

„Of course no english“ - Welcome to China!

Am 9.9.2013 war es dann endlich soweit und wir betraten (gemeinsam mit tausenden anderen Chinesen) das Land der Mitte. Und obwohl wir von vielen Seiten mehrfach gewarnt wurden und man uns ermahnt hat, dass China anders sei, dachten wir uns, dass zwei so abgebrühte Rucksacktouristen wie uns nichts, aber auch wirklich gar nichts, aus der Fassung bringen kann. Wir haben zahlreiche asiatische Länder überlebt. Was soll denn da schief gehen? Nunja, selbst einfache tausendfach geprobte Abläufe wie ein Busticketkauf oder die Bestellung einer Speise in einem Restaurant wird in China zum Abenteuer. Der zusätzliche Zeitdruck machte Angelegenheit für die Beteiligten nicht einfacher... Dennoch schafften wir es in unsere Zielstadt Guangzhou und selbst das Finden des Hotels war dank ortskundigem Taxifahrer ein Kinderspiel. Der schwierigste Part des ganzen Tages war das Einchecken in unserem Hotel! Wie gewohnt mit agoda Reservierung an der Rezeption angetanzt, wollten uns die Rezeptionisten gleich einmal wegschicken... „Full, full...“ Waren ihre Worte. Es dauerte eine Weile um Ihnen klarzumachen, dass wir über agoda reserviert haben. So weit so gut. Man brachte uns aufs Zimmer. Zeigte die Einrichtungen und das Ambiente und fragte per Zeichensprache ob man damit zufrieden sei. Als wir begannen uns häuslich einzurichten schrie die Rezeptionistin auf und sagte nur ein Wort: „MONEY!!!“. Wir versuchten ihr daher zu erklären, dass das Zimmer bereits per Kreditkarte bezahlt sei. Wollte sie nicht verstehen. Also ging es zurück an die Rezeption, wo wir es mit Google Übersetzer, Übersetzungsapp, Sprachteil im Reiseführer, dem lieben Marko per Whatsapp aus Chengdu als Übersetzer und schlussendlich einem Chinaindonesier namens Gary an der Hotelrezeption geschafft haben einen ganz simplen alltäglichen Vorgang erfolgreich abzuschließen. Von diesem Zeitpunkt an war klar, dass wir in China sehr viel Spass haben werden und viel Zeit für Zeichnungen, Pantomime und sonstigem Schauspiel draufgehen wird, einfach nur um zu Überleben. 
Am nächsten Tag machten wir uns frühmorgens auf zum Bahnhof, denn gleich zu Beginn wollten wir China „ungeschminkt“ sehen und das geht am besten bei einer 33 stündigen Zugfahrt. Schon am Bahnhof war eines klar, Chinesen spucken, pinkeln und scheißen überall hin. Hinter dieser Körperflüßigkeitsfreizügigkeit steckt jedoch eine ganze Philosophie, denn alles was im Körper nichts zu suchen hat muss raus und das am Besten sofort. Das mag vielleicht für Außenstehende lustig klingen, für einen Betroffenen ist es nur eines... ziemlich ekelhaft. Und um dieses China noch besser kennenzulernen hatte unser Zug auch noch eine gesalzene Verspätung von über zwölf Stunden. Dank den zuvor am Bahnhof eingekauften Packerlnudelsuppen mussten wir zumindest nicht verhungern und ab und an kamen fahrende Händler mit Getränken, frischen Früchten, frischem Essen und Keksen vorbei. 
Als wir um vier in der Früh in Chengdu ankamen, mussten wir noch fünf Stunden an Zeit totschlagen, da die Rezeption unseres Apartments erst um 09:00 Uhr aufmachte. Wir setzten uns in den Bahnhofs KFC und machten Reiseplanung ehe wir um 08:00 zu Fuß unsere Unterkunft suchen gingen und Dank einem netten Chinesen, der mir kurz sein Handy borgte, auch den Telefonanruf an unsere Unterkunft tätigen konnten, die uns dann freundlicherweise vom vereinbarten Treffpunkt abholten. Alles um einen Tag verschoben, aber was solls. 
LG Lukas
 
Und wieder ging es über Singapur zu unserem nächsten Ziel - Hong Kong. Unser Pass ist stolzer Träger von inzwischen 4 Singapur Stempeln, sogar der nette Grenzbeamte fragt schon ob ich nach Hong Kong wieder nach Singapur zurückkomme. :-)

Am Abend in Hong Kong angekommen geht es durch beleuchtete Strassen mit dem Bus fast vor die Tür unserer Unterkunft. Ein fensterloser 5m2 großer Raum wartet in der Mirador Mansion auf uns, und in den 5m2 ist auch das Badezimmer/Badekammerl/Klo eingerechnet. 
Da mein armes Tablet irgendwo zwischen Bali und Hong Kong den Geist aufgegeben hat, machen wir uns am Montag Vormittag zur Asus Reparaturstelle auf. Und welch ein Wunder, innerhalb von 4 Tagen ist der Bildschirm ausgetauscht und mein Tablet kommuniziert wieder mit mir, der 2 Jahres Garantie sei Dank.

Unsere oberste Priorität ist aber unser Visum für China. Ausgestattet mit Pass und Fotos geht es also zur Botschaft. Leider waren wir nicht die einzigen an diesem Montag die das gleiche Vorhaben hatten uns so werden wir auf den nächsten Tag vertröstet da alle Wartenummern schon vergeben sind.
Am Dienstag kommen wir also ein Stunde vor dem Öffnen der Botschaft an und reihen uns hinter die 50 Wartenden brav die Warteschlange.Der Dialog mit der jungen Dame hinter dem Schalter lief dann ungefähr so ab - frei aus dem Englischen übersetzt :-):

Visadame: "Buchungen von Unterkünften und Zugtickets bitte."
Lukas und Martina: Stille und unauffälliger Blickkontakt um telepatisch die nächste Vorgehensweise zu klären...
V: "Ich brauche die Buchungen der Hotels für die von Ihnen angegebenen geplanten Orte."
LM: "Naja, wir haben ja noch nichts gebucht, da wir ja noch kein Visum haben..."
V: "Zugtickets?"
LM: "Wie gesagt, wir haben ja noch kein Visum, wenn wir keines bekommen..." (Man kann Zugtickets in China übrigens frühestens 20 Tage vor Reiseantritt kaufen, also hätten wir nicht mal alle haben können)

Mit den Worten, dass diese Sachen jedoch die Essenz jedes Reisen sind, werden wir wieder weggeschickt. Alle die uns kennen, wissen aber dass wir so leicht nicht aufgeben. Wir holen uns noch eine Wartenummer und versuchen unser Glück bei einer hoffentlich flexibleren und abenteuerlustigeren Dame. In den 90 Minuten Wartezeit betreiben wir Recherchearbeit und sind diesmal für jede Frage gewappnet.
Unser nächstes Gegenüber nimmt die Sache zum Glück nicht so ernst. Als Buchungsbestätigungen für Hotelzimmer wird ein handgeschriebener Zettel mit 4 aus dem Internet rausgesuchten Hotelnamen samt Adresse akzeptiert und nach Ein- und Ausreistickets wird gar nicht gefragt. Juhuu!
Am Freitag sind wir dann stolze Besitzer eines Chinavisums, das Abenteuer China kann beginnen.
In der Zwischenzeit erkunden wir Hong Kong. 
In der Planning and Infrastructure Exhibition Galery erfahren wir vieles über die Zukunft Hong Kongs, es soll alles GRÖßER und BESSER werden.

Im Central Plaza Hochhaus lassen wir uns zur Aussichtsplattform im 46 Stockwerk fahren und genießen die kostenlose Aussicht und fühlen uns dabei wie in SimCity. 
Im strömenden Regen erklimmen wir die vielen Stufen zum 10.000 Buddha Tempel unter den Augen von 100ten Buddhastatuen die den Weg nach oben Säumen. Oben erwartet uns dann eine schöne trockene Pagode die uns für kurze Zeit Unterschlupf bietet, ein Tempel mit sicher mehr als 10.000 Buddha Statuen und noch einige mystische Wesen.
Wir lassen und mit den Central Middle West Escalators den Berg hochfahren, verlassen sie jedoch in der Hälfte um dem Hong Kong Museum of Medical Sciences einen Besuch abzustatten.
Die fast 1km langen überdachten Rolltreppen sollen das Leben der reichen Bevölkerung auf dem Berg oben erleichtern. Bis 10 am Vormittag fahren sie gestresste Manager den Berg runter und ändern dann die Fahrtrichtung um dann Personen den Berg hinauf zu befördern.
Im Museum, unserem Unterschlupf wegen dem Regen, erfahren wir vieles über Choleraepidemien in der Geschichte Choleras in Hong Kong und dem Streben nach einem Heilmittel.
Im Man Mo Tempel bestaunen wir die vielen Rächerstäbchenspiralen und erwiesen den Göttern unseren Zoll.
Mit der alten Peak Tram lassen wir uns, bei zum Glück wieder schönem Wetter und klarem Himmel, über die Dächer Hong Kongs bringen und beobachten das Angehen der Lichter und den Einbruch der Nacht.
Im beindruckenden Historischen Museum schlendern wir von der Entstehung der Welt bis zum Hong Kong der Gegenwart. Die vielen Nachbildungen der alten Häuser, Schiffe und Landschaften, sowie die Videos lassen uns tief in die Vergangenheit eintauchen und die Zeit vergessen.
Im Chi Lin Nonnenkloster laufen wir durch die Gänge und genießen die Stille.
Das Gefängnismuseum bot einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart des Vollzuges und das Leben der Insassen.
Und weil ich ja Vergnügungsparks so liebe durfte auch der Besuch des Oceanparks auf unserer Liste nicht fehlen. In der riesigen Anlage war zum Glück genug Platz für all die Asiaten und uns. Und weil diese ja nicht wirklich auf schnelle und aufregende Fahrten stehen, konnten wir diese den ganzen Tag ohne wirkliche Warteschlagen auskosten. Wir besuchten auch die Pinguine, Seelöwen, Robben und Walrosse und schauten uns eine Delphinshow an. Das Highlight wird aber wohl das Aquarium bleiben, in dem wir uns auf den Boden setzten und uns wie unter Wasser fühlten. Mantarochen, Hammerhaie, Schildkröten und vieles mehr...
Wir hatten auch das Glück die Feuerwehr im vollen Einsatz zu erleben. In dem obersten Stockwerk unseres Hauses ist offensichtlich ein Feuer ausgebrochen. Wer will denn nicht mitten in der Nacht eine Stunde im Pyjama im strömenden Regen auf der Straße verbringen. 
Wir Durchwandern den Temple Street Nachtmarkt, den Flowermarket, den Li Yuen Straßenmarkt, statten dem Ladiesmarket einen Besuch ab und lassen uns auch den Stanley Market nicht entgehen. Umso erstaunlicher die Tatsache, dass wir nicht viel eingekauft haben.
Unseren letzten Nachmittag in Hong Kong verbrachten wir größtenteils am Stanley Main Beach um noch ein letztes Mal - vor China - Sonne zu tanken. Das ein wenig trübe Wasser, dass teilweiße mit Müll und toten Fischen durchgesetzt war lud jedoch auf den zweiten Blick nicht wirklich zum Schwimmen ein.
Zu unserer liebsten Beschäftigung in Hong Kong zählte auf jeden Fall das Essen. Wir kosteten uns durch verschieden Dim Sum Lokale, angefangen bei billigen Straßenständen über schickere Restaurants bis zum berühmten und mit einem Michelinstern ausgezeichneten Tim Ho Wan. Auch wenn wir uns ab und zu doof anstellten (Nein danke, ich brauche keine Suppe, die Dim Sums sind genug - genervter Blick des Kellners und in gebrochenem Englisch die Frage ob ich diese denn gefroren Essen will oder sie lieber doch in der Suppe kochen will) bekamen wir immer etwas Leckeres auf den Teller. Wir müssen jedoch anmerken dass uns persönlich die Strassendumplings mehr geschmeckt haben als die Teigtaschen im Tim Ho Wan für die wir durch die halbe Stadt gefahren sind. 
Postkartengewinnspiel:
Wie schon oben erwähnt war unser Kammerle alias Zimmer in Hong Kong sehr klein. Auf 5m2 fanden ein Bett, ein Schreibtisch mit einem Sessel, ein Mistkübel, ein abgetrenntes Badezimmer mit Klo (auch wenn man entweder bei offener Tür sein Geschäft erledigen musste oder seine Poition um 90° ändern musste), Dusche und Waschbecken, unsere beiden Rücksäcke und wir Platz. Unsere Frage an Euch lautet diesmal:

Wie viel haben wir in Euro für dieses Schmuckstück von Zimmer pro Nacht bezahlt?

Die Person die bis Dienstag (24.09.2013) 23:59 Uhr (GMT+1) auf 2 Kommastellen genau dem wahren Preis am nächsten ist, bekommt von uns eine Postkarte.

LG Martina

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